
Schülernamen lernen

Es bleibt die Frage, wie das zu schaffen ist. Bei beispielsweise drei neuen Klassen müssen im Schnitt 70 bis 90 Namen gepaukt werden. Keine leichte Aufgabe, besonders wenn Sie die Schüler nur einmal pro Woche sehen. Die schlechte Nachricht vorab: Leider können wie Ihnen keinen Trick oder ein Lehrmittel präsentieren, das Ihnen das Lernen abnimmt. Aber wir haben ein paar Tipps und Methoden zusammengestellt, die das Namen merken erleichtern und v.a. Zeit sparen!
1. Der Klassiker (in neuer Aufmachung): Namenskärtchen
Vielen helfen die klassischen Namenskärtchen nicht weiter, da allein durch sie keine Verknüpfung zwischen Schüler und Namen hergestellt wird. Sowie sie aus den Augen sind, sind sie aus dem Sinn.
Ganz anders sieht es aus, wenn Sie dem Gehirn eine Eselsbrücke bauen und die Schüler kreativ werden: Sie sollen versuchen, ihren Namen in Bildern auszudrücken, Bilderrätsel zu entwerfen oder einfach einen Gegenstand zu malen, der ähnlich wie der Name klingt oder mit ihm in Verbindung steht.
Da das bei Vornamen selten gut klappt, können Sie vorab ein Kennenlernspiel spielen: Die Schüler sollen sich ihr Lieblingshobby und ein ein Tier überlegen, das mit dem Anfangsbuchstaben ihres Vornamens beginnt. Das Tier malen sie neben ihren Namen auf das Namensschild. Dann machen Sie eine Vorstellungsrunde: Nacheinander nennen die Kinder Name, Tier und ihr Hobby: "Ich bin Bea Biber und ich male gerne mit Wasserfarben". Um es sich besser merken zu können, wiederholen Sie den Namen: "Hallo Bea Biber. Schön dass du da bist! Wir werden in diesem Schuljahr auch viele Bilder mit Wasserfarben malem".
Nach ein paar Stunden mit den Namenskarten können Sie sich auf die Probe stellen: Sammeln Sie am Stundenende alle Karten ein und versuchen Sie, die Schildchen in der folgenden Stunde Ihren Schülern zuzuordnen.
2. Für Fleißige: Namen lernen mit Sitzplan und Fotos
Wenn Sie die Namen zudem zu Hause üben möchten, ist es sinnvoll, einen Sitzplan anzufertigen und die Namen der Schüler einzutragen.
In Kombination mit einem Foto der Klasse oder – noch besser – der einzelnen Schüler, lernen Sie die Gesichter mit den Namen in Verbindung zu bringen.
Ordnen Sie die Bilder erst alphabetisch oder der Sitzordnung entsprechend und lernen zunächst mit, dann ohne den Hinweis auf die Namen. Sobald das gut klappt, mischen Sie die Bilder.
Sollten Ihre Schüler etwas kamerascheu sein (ein Phänomen, das besonders während der Pubertät zu Tage tritt), fühlen sie sich meist auf Fotos in kleinen Gruppen wohler als mit Portraitbildern.
Hier müssen wir allerdings darauf hinweisen, dass das bayerische Kultusministerium die Anfertigung von Fotositzplänen aus Datenschutzgründen ablehnt. Die genaue Begründung finden Sie auf der Seite des bayerischen Landesbeauftragten für Datenschutz.
Auch wenn Sie nicht in Bayern arbeiten, sollten Sie vorab ein datenschutzkonformes, schriftliches Einverständnis der Erziehungsberechtigten für einen Fotositzplan einholen und die Fotos spätestens zum Schuljahresende löschen sowie die Sitzpläne vernichten.
3. Intensivtraining für Eilige: „Kofferpacken“ mal anders
Kennen sich auch die Schüler untereinander noch nicht gut, ist die „Namenskette“ ein prima Spiel zum Kennenlernen!
Jeder Schüler überlegt sich ein Adjektiv, das mit dem ersten Buchstaben des Vornamens beginnt. Nun geht es reihum: Ein Schüler sagt seinen Namen mit dem gewählten Adjektiv, der nächste Schüler Adjektiv und Namen des Vorigen, dann die eigene Kombination.
So geht es weiter bis Sie am Ende versuchen, alle Namen und Eigenschaften aufzuzählen. Und keine Sorge: Die Schüler finden es im Rahmen solcher Spiele eher unterhaltsam, als verletzend, wenn sich ihr Lehrer etwas blamiert.
Noch spannender wird es, wenn der Schüler, der als nächstes an der Reihe ist (und noch nicht dran war), durch einen Ballwurf bestimmt wird. Statt den Adjektiven können auch Tierarten mit gleichem Anfangsbuchstaben gewählt werden. Natürlich funktioniert die „Namenskette“ auch, wenn sich die Schüler bereits kennen, ist dann aber für sie weit weniger interessant.
Das Spiel dauert bei größeren Klassen bis zu einer Schulstunde, der Lerneffekt ist aber durch die intensive Wiederholung der Namen und die Verknüpfung mit einem Attribut kaum zu schlagen – wer vergisst schon den Pinguin Paul oder die Trichterspinne Tabea?
4. Für Naschkatzen: Namen besser merken mit Gummibärchen
Für das folgende Kennenlernspiel benötigen Sie zwei Packungen Gummibärchen (eine zucherärmere Alternative wären z.B. Blaubeeren :) ).
Lassen Sie die Schüler einen Stuhlkreis bilden und geben die Gummibärchen einem Schüler. Reihum soll sich jeder von den Gummibärchen nehmen, sie aber noch nicht essen. Sind alle versorgt, soll jeder so viele Dinge (Eigenschaften, Hobbys, Lieblingsessen, Haustier etc.) über sich erzählen, wie er Bärchen in der Hand hält – die dürfen danach auch in den Mund wandern.
Sie verbinden die Namen so mit persönlichem Wissen über die Schüler und werden sich dadurch besser an die Namen erinnern können.
Vorteil für Lehrkräfte: Trend zu ausgefallenen Namen
Anakin, Beyoncé, Sansa oder Legolas - in vielen Klassen tummeln sich gerade Namenbrüder und -schwestern von Superhelden, Roman-, Film- und Serienfiguren oder Sängerinnen und Sängern. Auch andere ausgefallene Namen sind beliebt.
Für Lehrerinnen und Lehrer hat dieser Trend den großen Vorteil, dass man sich Deanerys und Arwen viel schneller merken kann, als Emma, Sophie, Ben und Paul :)
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