Nach Kita-Schließungen: Abläufe und Rituale in Kindergarten und Kita etablieren
Das erneute Einführen von festen Abläufen und Regeln ist, gerade nach längeren Schließungszeiten, eine Herausforderung für pädagogische Fachkräfte und die Kinder. Nach den Sommerferien oder wie zum Beispiel in der Corona-Krise ist die Rückkehr in den normalen Ablauf einer Kindertageseinrichtung für alle Beteiligten wichtig. Das langsame Eintauchen in den Alltag hat hier Vorrang. Kinder und Eltern werden wieder integriert und mit den Regeln und Ritualen der Einrichtung vertraut gemacht.
Lesen Sie 5 Tipps zur Rückkehr in den Kindergarten-Alltag in diesem Beitrag.
Das erfahren Sie in diesem Beitrag
Welche Rolle spielen feste Abläufe in Kindergarten und Kita?
Feste Punkte im Tagesablauf geben Sicherheit und schaffen Ordnung im zuweilen turbulenten Alltag einer Kindertageseinrichtung. Neben dem Freispiel sind besonders die gemeinsamen Mahlzeiten und der Morgenkreis wiederkehrende Einheiten, die wichtig für die Orientierung der Kinder sind. Für Erzieherinnen und Erzieher bieten feste Tagespunkte die Gelegenheit, die Gruppe wieder zusammenzuführen und neue Aktivitäten vorzustellen.
Welche Rolle spielen feste Abläufe oder Rituale in der frühkindlichen Entwicklung?
Von Geburt an spielen verlässliche und wiederkehrende Abläufe eine wichtige Rolle bei Kindern. Diese Rituale bieten Sicherheit und Konstanz in der Flut an Eindrücken, die jeden Tag auf die Kinder einströmen. Auch bei dem nächsten Schritt hin zu Kindergarten und Kita sind dies Rituale ein wichtiger Orientierungspunkt. Durch diese festen Ankerpunkte entsteht für Kinder eine Ordnung im Chaos der täglichen Ereignisse. Diese Abläufe ermöglichen dann ein angstfreies Entdecken des Unbekannten.
Feste Punkte in der Tagesordnung ermöglichen den Kindern, dass sie bestimmte Abläufe selbst wiedererkennen und mit der Zeit sogar vorhersehen können. Wichtig ist hierbei, dass diese Rituale oder Punkte in der Tagesordnung nicht zu einem Zwang werden. Ein geregelter Tagesablauf muss auch möglich sein, wenn einmal ein Punkt ausgelassen oder ersetzt wird. Mit der entsprechenden pädagogischen Begleitung ist dies aber möglich und fördert die Flexibilität.
Was ist bei längeren Schließungszeiten zu beachten?
Der Besuch des Kindergartens ist Arbeit, so viel ist sicher. Kinder haben sich die Pause oder den Urlaub ebenso verdient, wie die pädagogischen Fachkräfte. Jeder sammelt neue Kräfte für das kommende Kindergartenjahr. Aber nach einer mehrwöchigen Sommerpause - oder wie in der Corona-Krise, nach einer mehrmonatigen Schließungszeit - ist die Rückkehr zu den Abläufen in Kindergarten und Kita schwierig. Der Familienalltag unterscheidet sich natürlich von dem Miteinander in der Einrichtung. Ein sanftes Heranführen an den Alltag in Kindergarten und Kita ist hier ganz wichtig, um jedem Kind die Chance zu geben, mit dabei zu sein.
Download: PDF "Schön, dass du wieder da bist"
Gestalten Sie die Rückkehr der Kinder durch den gemeinsamen Austausch. In unserem bereitgestellten PDF finden Sie eine kleine Tabelle, die Sie zusammen mit den Kindern ausfüllen oder bemalen können. "Was war zu Hause toll? - "Worauf habe ich mich im Kindergarten gefreut?" - "Was wünsche ich mir für die erste Kindergarten-Woche?".
5 Tipps für die Rückkehr nach der Schließungszeit
1. Jeder braucht seine Zeit
Freispiel und das erneute Entdecken der Räumlichkeiten sind wichtige Faktoren, die den Kindern die Rückkehr in den Kindergarten erleichtern. Durch das freie Spiel und das Erkunden der Räumlichkeiten erwerben die Kleinen die notwendigen Informationen, um sicher an den gesetzten Punkten der Tagesordnung mitzuwirken. Gestalten Sie daher die ersten Tage nach Schließungszeiten relativ frei.
2. Eingewöhnung
Gerade bei U3-Kindern kann - nach längeren Schließungszeiten - eine erneute Eingewöhnung notwendig sein. Das Lösen von den Sorgeberechtigten wird schrittweise vollzogen und ganz an den Bedürfnissen der Kinder ausgerichtet.
3. Zeit für Geschichten
Nutzen Sie den Morgenkreis, um jeden zu Wort kommen zu lassen. Die ersten Tage nach der Schließungszeit werden durch einen Morgenkreis erweitert, der den Kindern den Raum lässt, ihre Erfolge, Lernfortschritte oder Abenteuer während der Schließungszeit zu erzählen. Jeder bekommt hier die Gelegenheit, seine schönsten und vielleicht auch weniger schönen Erlebnisse mit der Gruppe zu teilen. Der Austausch schafft eine emotionale Basis, auf der die zukünftige pädagogische Arbeit aufgebaut werden kann.
4. Schritt für Schritt zur Förderung
Gezielte Förderangebote sollten erst nach und nach in den Alltag integriert werden. Erst nachdem sich das pädagogische Team wieder zusammengefunden hat und die Gruppe als Ganzes wieder zum Alltag übergegangen ist, können Förderungen im ganzheitlichen Sinne durchgeführt werden. Lassen Sie sich und den Kindern die Zeit, im Alltag anzukommen.
5. Starten Sie neu
Vor allem längere Schließungszeiten sind eine Chance, angestaubte und veraltete Abläufe und Rituale in Frage zu stellen. Besprechen Sie gemeinsam mit Leitung und Kollegen die festen Abläufe Ihrer Einrichtung und stellen Sie diese in Frage. Nicht jede Schließungszeit dient dazu, das Konzept Ihrer Einrichtung zu überarbeiten. Allerdings ist eine solche Statusprüfung von Zeit zu Zeit sinnvoll, um auf die Kinder, die gesellschaftliche Entwicklung und die veränderte Personalstruktur einzugehen. Wagen Sie gemeinsam den Sprung ins kalte Wasser und überarbeiten Sie gezielt einzelne Punkte Ihres Tagesablaufs.
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