Soziale Kompetenzen bei Kindern stärken

Bevor Kinder in der Lage dazu sind, sich in andere Menschen hineinzuversetzen, müssen Sie lernen, eigene Gefühle erkennen und diese auch benennen zu können. Diese emotionale Selbstwahrnehmung ist wichtig, um Gefühle richtig einzuordnen. Dadurch können Spannungen abgebaut, impulsives Verhalten kontrolliert und Konflikte besser gelöst werden.

Umsetzungsideen für den Alltag:

• Bildkarten: Die visuelle Darstellung von Gesichtsausdrücken erleichtert es Kindern, Emotionen zu identifizieren und sie mit passenden Wörtern zu verbinden.
• Spiegel: Mithilfe eines Spiegels können Kinder ihre Mimik bewusst wahrnehmen und Veränderungen des Gesichtsausdrucks mit Emotionen verbinden.
• Handpuppen: Handpuppen schaffen ein sicheres Umfeld, da sie den Kindern erlauben, ihre Emotionen durch die Puppe auszudrücken.

Wer die eigenen Gefühle versteht, kann den nächsten Schritt gehen: Empathie entwickeln. Das ist die Fähigkeit, sich in andere hineinzuversetzen, um die Emotionen anderer Menschen wahrzunehmen, sie korrekt zu deuten und einfühlsam darauf einzugehen. Respekt vor den Gefühlen anderer kann dazu beitragen, Missverständnisse zu vermeiden und Konflikte zu entschärfen.

Umsetzungsideen für den Alltag:

• Rollenspiele: Ein Perspektivwechsel bietet die Möglichkeit, in andere Rollen zu schlüpfen, sich in andere hineinzuversetzen und deren Standpunkt bzw. Gefühle nachzuempfinden.
• Kostüme: Durch das Verkleiden fällt es den Kindern leichter, sich in andere Welten hineinzudenken und Situationen nachzuspielen.
• Spielwelten/Puppenhäuser: Mithilfe von Puppen bzw. Spielwelten können Kinder Interaktionen und Emotionen aus dem Alltag nachspielen ohne dabei selbst als „Hauptperson” auftreten zu müssen.

Da Konflikte Teil des sozialen Miteinanders sind, sind auch für das faire Streiten besondere Fähigkeiten gefragt. Dazu gehören aktives Zuhören, konstruktives Feedback geben sowie auch Kritik annehmen können. Kinder lernen ihren Standpunkt zu vertreten und erkennen zugleich, dass Konflikte nicht unbedingt negativ sind, sondern auch die Chance bieten, gemeinsam Lösungen zu finden.

Umsetzungsideen für den Alltag:

• Schlichtungsecke: Ein fester Platz in der Einrichtung als sicherer Rückzugsort, an dem Konflikte geklärt werden können.
• Regelwerk: Gemeinsam mit den Kindern ein Regelwerk für faires Streiten erstellen. So fühlen sie sich ernst genommen und die Regeln finden eine größere Akzeptanz.

Gemeinsam Lösungen finden, um ein bestimmtes Ziel zu erreichen - das ist das Ziel einer guten Zusammenarbeit. Um das zu erreichen, sollten die Kinder lernen, fair miteinander zu kommunizieren, alle zu Wort kommen zu lassen, Rücksichtnahme zu zeigen und zu Kompromissen bereit zu sein.

So kann es im Alltag aussehen:

• Vertrauensspiel: Ein Kind verbindet sich dich Augen und lässt sich von einem anderen Kind mithilfe von Anweisungen durch einen Parcours leiten.
• Bauwerk: Ziel ist es, aus bspw. Bauklötzen ein gemeinsames Bauwerk zu erstellen. Planung, Umsetzung und Aufgabenverteilung machen die Kinder unter sich aus.